Chile Mitte bis San Pedro de Atacama

 

Ca. in der Mitte von Chile beschäftigt uns vor allem das Essen, das Trinken und das Geniessen an sich.

 

Wir lassen uns treiben, fahren mal da hin mal dort hin. Wir besuchen die «Siete Tazas», eine Wasserfall Kaskaden mit sieben Bottichen, welche nach dem starken Erdbeben im 2010, eine Zeitlang ausgetrocknet waren. Vorher noch übernachten wir auf einem der kleinsten überhaupt, aber sehr gut gepflegten Camping-Platz.

 

Es treibt uns weiter irgendwie nach Pichilemu, ein internationales Surferparadies. Die Wellen des Pazifiks sind meterhoch, wir können verstehen was hier in der Hochsaison abgeht. Da wir etwas nach der Hochsaison hier sind, haben wir einen wunderbaren Strandstellplatz, welchen wir mit Hilu & Sigo (www.bummelmitpummel.de) teilen. Die Welt ist klein. Die kleine Stadt lädt wunderbar zum Bummeln und Verweilen ein und die Strandrestaurants haben köstliches Essen. Das Ganze mit einem lokalen Bier abgerundet, beim Sonnenuntergang über dem Pazifik, ergibt einen perfekten Abend.

Ev. Fragen sich die einen, ob wir in Santiago de Chile waren, das nur knapp 130km von Valparaiso entfernt liegt und eigentlich auf unserer Route nach Norden. Wir haben es ausgelassen, da wir nicht mit dem Lasti voll in die 6 Mio. Stadt rein wollten und Camping-Plätze gibt es auch keine. Den Lasti irgenwo auf einen Parkplatz, zBsp. Vom Flughaben stehen lassen, wollten wir auch nicht. Also haben wir entschieden, Santiago sonst einmal zu besuchen und Valparaiso ebenfalls.

 

Nach zwei Tagen in Pichilemu fahren wir weiter Richtung Valparaíso und Viña del Mar. Da es in Valparaíso leider keine schlauen Übernachtungsmöglichkeiten gibt, übernachten wir zuerst vor Valparaíso in einem Art Naturschutzgebiet, der Preis erschlägt uns fast, aber dafür sind wir auf dem 3,5km langen Gelände, völlig alleine. Bei einem abendlichen Spaziergang zum See, geniessen wir die angenehmen Abend Temperaturen und beobachten diverse Wasservögel, welche es sich da gemütlich gemacht haben.

 

Am nächsten Tag fahren wir nach Viña del Mar auf einen Campingplatz, welchen wir zuerst fast nicht gefunden hätten, aber dafür umso mehr empfehlen können. Das Fahrzeug steht sicher und wir können beruhigt mit dem Bus nach Viña del Mar und durch die Stadt Schlendern.

 

In Viña besuchen wir das Muesum «Fonck» (Museum of Archaeology and History Francisco Fonck), welches nicht nur die Geschichte Chiles näher beleuchtet, sondern auch über eine der vollständigsten Sammlungen zur Kultur der Osterninseln überhaupt, verfügt. Vor dem Museum steht eine ca. 3m hohe Original-Moai (eine von sechs ausserhalb der Osterinseln existierenden Statuen). Für uns ist es super, weil wir nicht auf die Osterinseln fliegen werden.

 

Danach spazieren wir noch durch die Stadt und suchen uns was feines zum Essen und Trinken. Wie wärs auch anders!? Diesmal gibt’s das chilenische Ceviche (https://de.wikipedia.org/wiki/Ceviche). Obwohl es sehr gut war, hatten wir das verlangen noch etwas Warmem zum Essen. So gönnen wir uns in einer Cerveceria eine Portion Hauspommes und ein gutes lokales Bier.

 

Unser nächstes Ziel ist Vicuña im Valle del Elqui. Gemäss iOverlander gibt es in Vicuña ein 4 Sterne Hotel mit Parkplatz für grosse Fahrzeuge, halb so teuer wie die restlichen Campingplätze, inkl. Internet und Hotelpool-Benützung. Also nichts wie hin. Nach langem Suchen haben wir es schliesslich doch gefunden, aber dann kam die Enttäuschung. Über dem Tor hat es elektrische Drähte und wir passen mit unseren 3.30m Höhe nicht unten durch. Also nochmals zur Rezeption und mitteilen, das wir doch nicht bleiben können… die Dame war selber überrascht, dass es über dem Tor Drähte gibt. Wirklich schade. Uns blieb nichts Anderes übrig, als auf den Campingplatz zu fahren, weil wir ein paar Tage in Vicuña bleiben möchten und uns ohne den Lasti bewegen wollen. Ein paar Tage später, kommen wir nochmals am Hotelparkplatz vorbei. Diesmal stand das Tor offen und so sahen wir, das die elektrischen Drähte mit dem Tor «mitöffnen» lassen. Schade, dass die Rezeption dies nicht wusste und für uns war es unmöglich erkennbar, dass die Drähte nur am Tor befestigt waren.

 

Vom Camping kann man sehr gut zu Fuss in die kleine Stadt laufen. Wir erkunden die Stadt, eine weitere wunderschöne und liebevoll gepflegte Provinz Stadt.

 

Hier besichtigen wir die angeblich grösste Pisco Destillerie «Capel» inkl. einer Privatführung weil wir ausserterminlich gekommen sind. http://www.piscocapel.cl/

 

Auf dem Weg zur Destillerie sind wir Zeugen einer Verhaftung geworden. Zwei Motorrad Polizisten haben sich zwei Jungs am Strassenrand geschnappt, ziemlich roh würde ich mal sagen, aber hat gewirkt, die Jungs haben freiwillig keine Bewegung mehr gemacht. Unser Weg führte allerdings mitten durch diese Szene, was sich etwas, sagen wir mal, speziell angefühlt hatte.

 

Das Valle del Elqui geniesst über 300 Sonnentage im Jahr und der Himmel über dem Tal ist für die Sternbeobachtung einfach ein Traum. Das ist auch ein Grund, warum sich verschiedenste europäische und amerikanische Observatorien hier niedergelassen haben.
Wir entscheiden uns für eine abendliche 2 Stündige «Astro-Tour» im privaten «Observatorio del Pangue» des französischen Astronomen Eric Escalera. Mit einer kleinen Gruppe fahren wir zum Observatorium und erhalten eine unvergessliche Führung mit Planeten, Sternennebel, Galaxien und Supernovas.

 

Zu uns auf dem Camping gesellen sich Christian & Sonja aus Zürich (http://www.rollinghome8.com) mit ihrer Havaneser-Hünding Gioia und ihrem umgebauten Mercedes-LKW (das Fahrzeug wurde von der Firma Füss gebaut: http://www.fuess-mobile.de/).

 

Am nächsten Tag wollten wir eigentlich weiterfahren, entschieden uns aber spontan eine weitere Nacht zu bleiben. Den Abend haben wir gemütlich zu einem sehr leckeren «Chilli con Carne» von Sonja, Bier und Wein und guten Gespräche verbracht. An dieser Stelle nochmals vielen lieben Dank für das tolle Abendessen.

 

Am nächsten Tag brechen wir auf und bevor es in Richtung Antofagasta weitergeht, machen wir noch eine kleine Ausfahrt bis nach Pisco Elqui, besichtigen das Dorfzentrum, gönnen uns einen Pisco-Sour und was Feines zum Mittagessen, bevor wir gemütlich durchs Valle del Elquie und zurück zur Ruta 5 fahren.

Zurück auf der Route 5 Richtung Norden, fahren wir nun durch die Atacama Wüste. Die Strecke ist abwechslungsreicher als gedacht. Nach zwei Tagen auf der Ruta 5 durch die Wüste und dem obligatorischen Halt bei der berühmten «Mano del Desierto», erreichen wir Antofagasta. Eine quirlige Grossstadt mit viel Bergbau-Industrie, direkt am Meer. Wir fahren quer durch die Stadt, um unter anderem den geplanten Grosseinkauf zu machen, damit wir für Lagunen-Route in Bolivien vorbereitet sind. Auf dem Parkplatz vor dem grossen Einkaufszentrum steht bereits ein Overlander wie wir, allerdings ein Stück grösser als unser Fahrzeug. Als wir vom Einkauf zurück kommen steht noch ein dritter Overlander plus ein Einheimisches Wohnmobil auf dem Platz. Wir haben also ein kleines Overlander Treffen auf dem Parkplatz. Der Besitzer des einheimischen Wohnmobils würde dann auch gleich gerne einen der LKW’s kaufen, so begeistert war er und drückt uns noch seine Visiten-Karte in die Hand. Wir sollen uns doch melden, wenn wir das Fahrzeug verkaufen möchten. Mal schauen, was er zu unserem Preis sagen wird.
Einige Kilometer ausserhalb der Stadt, seht noch «La Portada» ein Felsbogen auf dem Meer und gilt als Wahrzeichen von Antofagasta und der ganzen Region. Einen ähnlichen Felsenbogen gab es auf der Insel Gozo neben Malta, der erst vor einigen Wochen nach einem Sturm eingestürzt ist.

 

Von Antofagasta geht es via Calama in Richtung San Pedro de Atacama. In Calama wechslen wir die chilenischen Pesos gegen Bolivianos, machen noch ein paar Ausweiskopien und kaufen noch Trinkwasser in grossen Mengen.

 

In Calama testen wir an einer Kreuzung unsere Bremsen, der Lasti kann also auch eine Vollbremsung ohne Probleme hinlegen. Es ist auch den Einheimischen nicht immer klar, wer wann Vortritt hat. Zum Glück ist nichts passiert, wir sind sauber 2 Meter vor dem anderen Fahrzeug stehen geblieben. Wobei der einheimische nur kurz gebremst, und dann bereits weitergefahren ist…. Tja «Grösse» hat nicht immer Vortritt. Alles gut gegangen und wir fahren weiter nach San Pedro de Atacama immer schön durch die Wüste rauf und runter, teilweise sind wir bereits auf über 3000 Meter. Die Landschaft ist beindruckend und schön. Wir haben sogar einen Regenbogen in der Wüste gesehen. Die Wolken hingen tief und wir gehen davon aus das es geregnet hat. Kurz vor dem ein dunkeln, haben wir es dann durch tiefhängende Äste und eine schmale Einfahrt auf den Campingplatz geschafft.

 

Nun bereiten wir uns auf die grossen Höhen in Bolivien vor. Wir schauen uns noch ein zwei Sehenswürdigkeiten und Highlights an, bevor wir dann vermutlich endgültig Chile verlassen und nach Bolivien in ein neues Land und neue Abenteuer aufbrechen.

Gruss und bis bald
CBontour

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